Region
Sie ist von weither sichtbar und eine Wegmarke für viele Wanderer im Rottal: die Stielbergkapelle bei Oberrot-Hausen. Die Kirchengemeinde hat sie nun mithilfe der VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim eG renoviert.
„Sie war richtig marode“, beschreibt Pater Tomy Thomas den Zustand der kleinen Kirche. Seit Ende des 18. Jahrhunderts stand an dieser Stelle eine Heiligenfigur, die Anlaufpunkt für die Gläubigen der Region war. 1848 errichtete ein Bauer aus Dankbarkeit die erste feste Kapelle zu Ehren der Muttergottes Maria – sie habe ihm aus einer Not geholfen, wie auf einem Bild im Inneren zu lesen ist. 1952 wurde die heutige Kapelle errichtet. Später kam auch noch eine Glocke hinzu. Das kleine Gotteshaus ist Ziel des jährlichen Kreuzwegs der Hausener Gläubigen an Karfreitag und einer Marienwallfahrt im Mai. Leider sei in den letzten Jahren das Fundament abgerutscht und unter der Kirche habe sich Wasser gesammelt, erzählt der katholische Priester. Dadurch haben sich Risse im Mauerwerk gebildet, die dringend beseitigt werden mussten. Bei der ersten Begutachtung 2019 stellten die Verantwortlichen der katholischen Kirchengemeinde fest, dass das Gebäude nicht einfach renoviert werden konnte – hinzugezogene Geologen und Statikern empfahlen den Bau einer Stützmauer. Darüber hinaus wurden Balken am Vordach ausgetauscht und der Holzboden in der Kapelle neu verlegt. Es waren umfangreiche Arbeiten notwendig, die vor Kurzem unter aktiver Mithilfe von vielen Gemeindemitgliedern beendet werden konnten. „Nun fehlt einzig noch der Stromanschluss“, fasst der Geistliche zusammen.
Er ist aber voller Hoffnung, dass dieser Wunsch in nächster Zeit erfüllt werden kann: Auf dem Gelände, das der Kirchengemeinde gehört, steht ein Funkturm – es müssen also nur wenige Meter überbrückt werden. Pater Tomy Thomas ist froh, auch dieses Kapitel abschließen zu können. „Seit 13 Jahren bin ich nun in der Seelsorgeeinheit Gaildorf – Hausen – Mainhardt Priester“,
berichtet der gebürtige Inder aus dem Bundesstaat Kerala lachend. „In dieser Zeit war ich quasi Baupfarrer, denn wir haben viel Neues geschaffen und renoviert: die Kirchen in Gaildorf und Hausen, das Gemeindezentrum in Gaildorf und nun als Abschluss die Stielbergkapelle.“ Der
Ordenspriester ist schon seit mehr als 20 Jahren in Deutschland tätig. Sein Orden hilft den Bistümern den Priestermangel zu reduzieren, mit dem Gehalt wird auf der anderen Seite die Missionsarbeit des Ordens finanziert. Die Christen in Südwestindien gehören zu den ältesten Gläubigen und stützen sich auf den Apostel Thomas, dessen Grab in der Region verehrt wird. Nachdem die Stielbergkapelle nun baulich gesichert ist, steht sie wieder rund um die Uhr für Jedermann offen: für Andachten und als Ziel von Prozessionen, als Anlaufpunkt für Wanderer, die hier gerne einen Zwischenstopp einlegen, sowie für die Hausener selbst, die die Aussicht vom Stielberg genießen möchten. Aus diesem Grund gingen viele Spenden für die Renovierung ein. Auch die VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim eG unterstützte das Projekt gerne: „So konnten wir unseren Teil dazu beitragen, dass dieses Kleinod im Rottal erhalten bleibt“, betont Regionalmarktleiter Siegfried Fischer. Der Vorstandsvorsitzende Eberhard Spies ergänzt: „Mit einer breiten Unterstützung des Vereinslebens, kulturellerProjekte und des sozialen Engagements stehen wir für unsere Region ein. Sie soll weiter lebendig, lebenswert und erfolgreich sein. Ein breit verteiltes Sponsoring, Spenden, umfangreiche Fördermaßnahmen unserer VR Bank-Stiftung und die zweckgebundenen Erlöse aus dem GewinnSparen ermöglichen diese Stärkung heimischer Gemeinden, Institutionen, Schulen und Kindergärten ebenso wie von Vereinen und sozialen Einrichtungen. Wir verdienen hier unser Geld und sehen uns als Teil der Region. In unserem Geschäftsgebiet liegen die Wurzeln unseres Erfolgs. Deshalb möchten wir möglichst viel unseres Erfolges direkt in die Region zurückfließen lassen.“